1. ANKAUF
Zu den beiden bestehenden Produktionsgebäuden sollte ein drittes gesetzt werden. Die Orientierung an einer funktionierenden Uhrmechanik bildete den Ursprungsgedanken für die innere Organisation. Das nahe Beieinander von verschiedenen Funktionen erforderte eine hohe räumliche Dichte, die zu einem optimalen Ineinandergreifen der Prozesse führt.So wird denn auch ausschliesslich das Innenleben fokussiert, das funktionierende Ganze will seiner Umgebung fremd bleiben. Die Hülle aus Glas täuscht nicht über diese Tatsache hinweg, sondern dient als schöne Verpackung für die edlen Produkte der Uhrenfirma.
Der viergeschossige Neubau ist von der Strassenflucht leicht zurückversetzt. Der Skelettbau wird vertikal von zwei Kernen durchstossen, eine gebrochene Glasfassade umhüllt das Gebäude und verweist als optisches Element auf den wertvollen Inhalt.Im Innern findet ein Wechselspiel von öffentlichen und privaten Zonen statt. Erdgeschoss und Parking sind relativ uneingeschränkt zugänglich, weiter oben, wo die sensibleren Bereiche wie die Bijouterie und schliesslich zuoberst die Uhrmacherei untergebracht sind, wird der Raum immer abgeschlossener.Aufgrund des unterschiedlichen Raumbedarfs der einzelnen Abteilungen ergeben sich auf den Geschossen verschiedenartige Freiflächen. Diese Differenz erlaubt es, zugleich Öffnungen über zwei Geschosse vorzunehmen, die wiederum mit Terrassen und Lichtkörpern strukturiert werden. Lift und Treppe kontrastieren im Gegensatz dazu als abgeschlossene, die Geschosse strikt vertikal durchstossende Körper.
Einschnitte in der Glasmembran des Firmensitzes durchbrechen den Eindruck des Geheimnisvollen, Verschleiernden und Halbtransparenten, welcher die Sicherheitsbestimmungen für die Manufaktur von Uhren im Hochpreissegment in der architektonischen Ausformulierung mit sich bringen.