Taufkapelle Antoniuskirche

Basel,

2012

Um auch kleineren Glaubensgemeinden einen angemessen Rahmen für den Gottesdienst anbieten zu können und um den grossen Kirchenraum in den Wochentagen nicht heizen zu müssen, bestand das Bedürfnis einer erweiterten liturgischen Nutzung der von Karl Moser zusammen mit der Kirche 1925 – 28 erbauten Kapelle. Während die Hauptkirche in ihrer subtilen Durchgestaltung mittels strukturierter Wand- und Deckenelemente in Sichtbeton als Meisterwerk der frühen Moderne gilt, erscheint die Kapelle mit ihren verputzten Wandfeldern in weitaus klassischerer Materialästhetik.

Leicht aus der Wand tretende Pfeiler formen Wandfelder, welche die quadratischen Fenster von Karl Moser einfassen. Diese neu in die Kapelle eingebrachte Struktur klärt den Bestand und lässt aufgrund der, in einem kräftigen Rot neu gesetzten Farbigkeit das Altarbild als Teil des Ganzen erlebbar werden und stärkt die Festlichkeit des Raumes. Ergänzt wird das Bild durch neu eingebrachte Grafiken der Kreuzwegstationen, die ebenfalls aus der Entstehungszeit der Antoniuskirche und vom Künstler August Wanner stammen. Die liturgischen Möbel referieren in ihrer Materialität in brüniertem Messing auf die Einbauten Mosers in der Hauptkirche.

Die neue Ordnung der Wand und die damit erreichte Klärung der Struktur der Kapelle ist aus der Substanz gelesen, setzt aber auch eine neue, eigene Qualität in Bezug zur wertvollen Gestaltung der Hauptkirche, welche in der feinen atmosphärischen Differenzierung der beiden Sakralräume bereits durch die Ausgestaltung von Karl Moser vorgesehen war.

Projektbeteiligte

Vincenzo Maddalena, Bruno Radelfinger, Frédéric Borruat

Bauherrschaft

Römisch-Katholische Kirche Basel-Stadt

Baudaten

2011-2012

Standort

Kannenfeldstrasse 35, Basel

Bildnachweis

Walter Mair, Johannes Schäfer

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