Für unser Projekt erklärten wir einen existierenden Ausstellungssaal, den Oberlichtsaal des Museums zu Allerheiligen, zum eigentlichen Ausstellungsgut und seine Abbildung zum Ausstellungsobjekt. Statt ihn als Hintergrund für Präsentationen zu verstehen und mit Kunstwerken zu füllen, variierten wir in drei Entwürfen gezielt seine räumliche Erscheinung. Innerhalb der einzelnen Gestaltungskonzepte nimmt er dadurch nicht nur verschiedene Charaktere an, sondern wird auf der Bildebene zum Ort, der dem Museumsbesucher unterschiedliche räumliche Stimmungen assoziieren lässt. In diesem Wahrnehmungsprozess bleibt der originale Raum hinter der „Bildschicht“ eindeutig ablesbar.
Alle für den Entwurf verwendeten Elemente, ein Wandgemälde des Mittelalters, ein Schrank aus dem 17. Jahrhundert und eine Stütze aus der Zeit der Industrialisierung, entstammen einer Entdeckungsreise durch die Räume des Museums. In ihrem ursprünglichen Ausstellungskontext analysierten wir die Zusammenhänge ihrer Entstehung, ihre Machart und ihr Erscheinungsbild. Das, was uns ihr Äusseres über die Begründung einer reinen Zweckbestimmung hinaus vermittelte, das „Mehr“, das sich im Ornament ausdrückt, versuchten wir, nach Kategorien geordnet, in übertragbare, dreidimensionale Gestaltungsideen zu übersetzen und in der hier ausgestellten Bildfolge einzufangen.