Durch Stil-Interpretationen, Imitationen und Ergänzungen ist das zuvor als Gefängnis genutzte, ehemalige Stiftskloster zu einem neuen Ganzen gewachsen. Die ehemalige Nutzung bleibt präsent, verliert jedoch ihre negative Konnotation.
Die klare und regelmässige Struktur des Zellentrakts bleibt im neuen Hotel erhalten, die räumliche Gestaltung der Zimmer impliziert eine Befreiung aus dem ursprünglich bewahrenden Kontext: Die Verbindung mit der Aussenwelt wird raumhoch durch die schmalen Loggienfenster ermöglicht. In Bezug auf die historische, liegende Durchfensterung stehen diese als Kontrast, und werden durch die Materialisierung zusätzlich unterstützt; die Umdeutung wird sichtbar.
Die Hotelzimmer zeigen sich in einer kräftigen Farbigkeit. Sorgfältig abgestufte Farbreihen von Gelb zu Rot und von Grün zu Blau erzeugen in jedem Raum eine eigene Stimmung. Die Abfolgen beziehen sich auf die Farblehre Goethes.