Alterswohnen Singenberg

St Gallen,

2012

Die Situation entlang der Rorschacherstrasse wird von zwei achsialsymetrischen Gebäuden, dem ehemaligen Bürgerspital sowie dem ehemaligen Bürgerasyl der Stadt St. Gallen geprägt, in ihrer Form bauliche Zeugnisse des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Im architektonischen Ausdruck grundsätzlich verschiedene Solitärbauten, eint die städtebauliche Setzung als grosse Volumen mit je einer zur Strasse orientierten Vorzone und einer klar zum Gebäude bezogenen, rückwärtigen Parkanlage. Am Rande dieser beiden, voneinander unabhängigen Situationen, entstehen Zwischen- und Randräume von eigenem, unabhängigen Charakter. Unser Projekt nimmt diesen Umstand zum Anlass das neue Gebäude der Seniorenresidenz Singenberg als prägnantes, eigenständiges Haus in der Zwischenzone zu formen. Ohne die Lesbarkeit des historischen Ensembles zu beeinträchtigen, entwickelt sich der Neubau einem Folly gleich im Grünraum der Parkanlage und stärkt das Stammhaus dabei in seinem identitätsstiftenden Auftritt. Seine eigenständige formale Raumqualität schöpft das Haus aus seinem Programm und insbesondere der Vorstellung von einem Identifikation stiftenden Wohnen im Alter. Mithilfe gezielter architektonischer Massnahmen, wie der Dimensionierung der Räume und der Bezüge zueinander sowie einer gewissen Vertrautheit der Grundrissstruktur (Diele, separate Küche und Essplatz), entsteht eine spezifische Wohntypologie, die in ihrer, in der Architektur eingeschriebenen Wohnlichkeit weit über die Qualitäten der heute gebräuchlichen Zimmerstrukturen in den Altersresidenzen hinausgeht.

Projektbeteiligte

Johannes Schäfer, Dano Gloor, Rosa Schlindwein

Auftraggeber

Ortsbürgergemeinde St. Gallen

Standort

Rorschacher Strasse 80, St. Gallen